Genießen Sie auf der Strecke von Payerbach nach Hirschwang die atemberaubende Landschaft und die faszinierende Technik mit der nostalgischen Höllentalbahn. Die Höllentalbahn ist eine schmalspurige, elektrisch betriebene Lokalbahn im südlichen Niederösterreich am Fuße der Rax. Der wiedererstandene Triebwagen 1 (TW 1) verkehrt seit 2005 während der Saison fahrplanmäßig und präsentiert sich bis heute wie neu. Weitab von Hektik und Autoverkehr führt die Strecke am mächtigen Schwarza-Viadukt der Semmeringbahn vorbei.
Bei der Fahrt zum Endpunkt der Strecke beeindruckt das immer größer werdende, felsige Raxmassiv. Am Ende der Fahrt in Hirschwang kann die Remise bei einer der Führungen besichtigt werden. Die Talstation der Raxseilbahn ist von hier aus zu Fuß in gut zehn Minuten zu erreichen.
Erlebnis für Groß und Klein
Kinder erleben die Eisenbahn wie sie einst war und lernen Technik begreifen, welche sie sonst nur aus Büchern kennen. Kinder bis zum Alter von 6 Jahren fahren gratis.
Für Technik-Interessierte bietet der Besuch einige Gustostückerl: der wieder errichtete Original-Triebwagen der Lokalbahn, die älteste betriebsfähige Schmalspur-Elektrolokomotive Europas und das Umformerwerk in Reichenau, wo Einblicke in die frühe Elektrotechnik geboten werden. Bei einzelnen Fahrten bietet sich auch die Gelegenheit, die Remise sowie die Werkstatt in Hirschwang oder aber auch die Umformeranlage in Reichenau zu besuchen.
Geschichte
Österreich war Anfang des 20. Jahrhunderts ein Pionierland für elektrische Lokalbahnen, von denen heute leider nur mehr wenige erhalten sind. Ein solches Kleinod befindet sich ganz in der Nähe von Wien, malerisch zwischen Semmering, Rax und Schneeberg gelegen. Die 1926 gebaute "Höllentalbahn" verbindet Payerbach an der Südbahn mit dem Kurort Reichenau und Hirschwang, Ausgangspunkt der Raxseilbahn, der ältesten Seilschwebebahn Österreichs.
Dem damaligen Zeitgeist entsprechend fuhren im Höllental von Anfang an große elektrische Triebwagen. „Wie von Zauberkraft gezogen..." wurde damals berichtet, da die Leute nur Pferdekutschen, Karren und die schweren Dampfloks der Semmeringbahn kannten.
Reichenau und Umgebung war wegen seiner verträumten und versteckten Lage lange Zeit beliebte Sommerfrische für viele Kunstschaffende, auch Kaiser Karl hatte hier seinen Sommersitz. Gerade diesem Umstand verdankt es die nur fünf Kilometer lange Bahnlinie beinahe unverändert im Original erhalten geblieben zu sein. Zwar wurde schon 1963 der reguläre Personenverkehr eingestellt, aber schon 1977 gründeten einige Unermüdliche den Verein „Österreichische Gesellschaft für Lokalbahnen“, um diese Bahn am Leben zu erhalten. Der Verein brachte schließlich die Originalwagen der Lokalbahn ins Tal zurück und sanierte die Strecke Jahr für Jahr.