Rechnergestütztes Betriebsleitsystem im VOR
Damit die Fahrgäste sich über die Abfahrt ihrer Linie informieren können, hat VOR eine umfangreiche Echtzeitdaten-Infrastruktur aufgebaut und sammelt von allen Partnern im VOR die aktuellen Fahrtinformationen. Diese werden in der VOR-Datendrehscheibe zusammengeführt und dann in den VOR AnachB Routenplaner weitergeleitet.
Im Jahr 2016 wurde das VerbundRBL eingerichtet, welches die Partnerunternehmen N-Bus, Oberger und Retter Linien aktuell nutzen, um ihren Betrieb zu überwachen. Die eingesetzten Fahrzeuge melden stets ihren aktuellen Standort zum RBL-Server, welcher daraus die aktuelle Fahrplanlage berechnet. Alle beteiligten Systeme sprechen die gleiche Sprache; sie tauschen ihre Informationen über standardisierte Schnittstellen aus.
Anschluss-Sicherung zwischen Bahn und Bus
Im Frühjahr 2020 erfolgte die Erweiterung des Systems um die Anschlusssicherung. Dabei werden an wichtigen Umsteigeknoten Anschlussvorgaben festgelegt. Sollte also ein Zubringer (i.d.R. ein Zug) zu spät sein, wird der Abbringer (i.d.R. ein Regionalbus) darüber direkt informiert.
Dem Fahrpersonal wird direkt auf den Bordrechner im Fahrzeug angezeigt, wenn ein Zubringer verspätet ist. Die Bestätigung, dass der Anschluss abgewartet wird, sorgt für die Sicherung des Anschlusses.
Besteht ein Anschluss zwischen den Bus-Linien im VerbundRBL, kann der Fahrer des zubringenden Busses mit Verspätung auch rückmelden, dass niemand umsteigen will und so den Anschluss auflösen. Der Abbringer verspätet sich dann nicht unnötigerweise und die Anschlüsse werden für jene Fahrgäste gewährt, die sie wirklich brauchen.
Das Abwarten der Anschlüsse hat jedoch auch seine Grenzen; Normalerweise kann zwischen fünf bis zehn Minuten gewartet werden. Mit Blick auf weitere Anschlüsse im Fahrtverlauf bzw. der verfügbaren Wendezeit nach der Fahrt kann diese Zeit jedoch auch kürzer sein.
Aktuell ist die Anschlusssicherung auf den Linien in Mostviertel, Neunkirchen, St. Pölten Regional, Waldviertel und Wienerwald in Betrieb, welche von den Betreibern N-Bus, Oberger und Retter Linien gefahren werden.
Ausblick
Wesentlich für den Erfolg des Öffentlichen Verkehrs ist eine funktionierende Reisekette, sodass die Anschlusssicherung sich nicht nur auf die oben genannten Regionen beschränken wird. Die nächste Phase dieses Vorhabens ist die Integration jener Partner im VOR, welche ihr eigenes RBL-System betreiben.