An den sonnenverwöhnten Retzer Weingärten entlang bis hoch ins Waldviertel: Der Reblaus Express verbindet auf einer Strecke von 40 km die rebenbewachsenen Hügel des Weinviertels mit den stillen Wäldern und Teichen des Waldviertels. Mitunter weitab von Straßen und Siedlungen führt die Strecke durch ausgedehnte Wälder und kleinräumige Feldflure, über Hügelland und durch Flussniederungen. Zehn Bahnstationen laden auf diesem Weg zum Verweilen sowie zu Ausflügen mit dem Fahrrad oder zu Fuß ein.
Zwischen 1.Mai bis 26. Oktober 2025 verbindet an Samstagen, Sonn- und Feiertagen eine historische Garnitur - bestehend aus zweiachsigen Spantenwagen mit offenen Plattformen und Fahrradtransportwagen - die reizvolle Weinstadt Retz mit dem am Rande des Nationalparks Thayatal gelegenen Drosendorf.
Der urige Heurigenwaggon hat sich zum beliebten Treffpunkt im Zug entwickelt, denn hier können die Weine der Umgebung mit einer zünftigen Jause in besonders reizvollem Ambiente verkostet werden.
Der Fahrplan der Züge wurde so gelegt, dass interessante Ausflüge zu den Zielen in der Region möglich sind. In Drosendorf wird etwa eine Führung durch das historische Stadtzentrum angeboten, in Geras-Kottaun besteht die Möglichkeit einer Besichtigung des im Jahr 1153 gegründeten Prämonstratenser Chorherrenstiftes mit seiner sehenswerten Barockausstellung. Für Sportliche bietet sich eine Erkundung der Region mit dem eigenen Fahrrad besonders an. Der Fahrradtransport im Zug ist gratis und durch einen eigenen Radwaggon auch jederzeit problemlos möglich
Stationen
Retz
Umgeben von Weingärten, bietet sich am Beginn der Strecke ein herrlicher Blick auf die bekannte Weinstadt und deren Wahrzeichen die Windmühle, eine der beiden letzten betriebsfähigen Windmühlen in Österreich. An besonders klaren Tagen sieht man im Osten die Kleinen Karpaten und im Südwesten den Schneeberg. Die ersten vier Kilometer der Strecke führen noch durch Weingärten hindurch, danach geht es hauptsächlich durch verträumte Laubwälder.
Hofern
Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. In Hofern gibt es keine Schule, keinen Kindergarten und keine Geschäfte. Die BewohnerInnen haben sich ihren eigenen Ort der Ruhe geschaffen. Hofern ist ein beliebter Ausgangspunkt für leichte Ausflugstouren zur Retzer Windmühle oder über den Aussichtsberg Gollitsch nach Retz.
Niederfladnitz (Hardegg)
Bis 2007 war dieser Halt vorwiegend durch Schnittholzverladung geprägt. Heute ist Hardegg perfekter Ausgangspunkt für einen der schönsten Wanderwege des Nationalparks Thayatal - den Thayatalweg.
Von hier aus fällt die Strecke wieder etwas ab, führt an Waldrändern und Feldern entlang und erreicht schließlich die Senke vom Waschbach.
Pleißing-Waschbach
Hier wartet ein perfekter Start für Wanderungen oder Radtouren in den Nationalpark Thayatal (Hardegg) auf Sie. Die Strecke steigt hier wieder. Gefahren wird durch Ackerland, welches mit zahlreichen Alternativkulturen sowie Getreide, Erdäpfel, Kukuruz und Zuckerrüben bestellt wird.
Weitersfeld
Zahlreiche Weinbauern gibt es in Weitersfeld, aber keinen einzigen Weinstock, denn die Trauben reifen am unmittelbar an Weitersfeld angrenzenden Manhartsberg.
Die Bahnlinie fällt von hier aus in das Tal der Fugnitz ab und verläuft kilometerweit, abseits von Straßen und Siedlungen, traumhaft schön durch Wald und Flur. Dabei wird die ehemalige Haltestelle Ober-Höflein durchquert. Diese befindet sich ca. 1 km vom Ort entfernt und wird mangels Inanspruchnahme seit 2008 nicht mehr planmäßig bedient. Es folgt ein kurzer, gerader Anstieg vorbei an Feldern und Fischteichen.
Hessendorf Anglerparadies
Das Anglerparadies Hessendorf trägt seinen Namen nicht zu Unrecht. Idyllisch in eine kleine Talsenke gebettet und an drei Seiten von Hochwald umgeben, weitab von Straßen, befindet sich eine Teichanlage mit vier großen Fischteichen, einer Kantine und einem großen Naturspielplatz mit einfachen Spielgeräten, sowie einem kleinen Zoo mit Haustieren. Die während der Anglersaison bewirtschaftete Schutzhütte lädt den Gast zum erholsamen Verweilen in angenehmer Atmosphäre ein.
Der Zug fährt weiter, ansteigend durch dichten Wald und vorbei an der aufgelassenen Haltestelle Hessendorf, entlang dem „Hintaus“ von Bauerngehöften. Weiter durch Felder muss der Reblaus Express schließlich vor einem offenen Bahnschranken anhalten, welcher vom Schaffner bedient wird.
Langau
Auf Höhe des Einfahrsignals kann man noch Fragmente der aufgelassenen Kohleverladungsanlage (1949-1963) erkennen. Dieser nette Marktflecken ist ganz auf aktive Freizeitgestaltung eingestellt und hat sogar ein eigenes Museum dafür.
Geras-Kottaun
Nach kurzem Ausblick auf Geras mit seinem 1153 gegründeten Prämonstratenser–Chorherrenstift und dem großen Fischteich folgt neuerlich eine Walddurchfahrt. Vorbei an der seit 1994 aufgelassenen Haltestelle Johannesthal, auf eine hohe Brücke über den Thumeritzbach und durch eine Föhrenallee führt die Strecke, mit erneut starker Steigung, wieder durch Felder.
Zissersdorf
Wenn Sie hier aussteigen, bietet sich eine Fuß-Wallfahrt zum Kirchlein Maria Schnee und eine Wanderung durch Wälder und entlang von Bächen nach Drosendorf-Altstadt an. Oberhalb von Fischteichen, durch Äcker, Wälder und Wiesen hindurch, strebt der Reblaus Express letztlich seinem Ziel entgegen.
Drosendorf
Letzter Halt – Drosendorf. Während der Einfahrt in den Bahnhof bietet sich auf der rechten Seite ein kurzer Ausblick über die Altstadt mitsamt der schönen Pfarrkirche auf einem Hügel im Tal der Thaya. Diese historische Kleinstadt, von einer Stadtmauer umringt und am Ufer einer Flussschlinge angelegt, empfiehlt sich besonders als Ort für aktive Sommerfrischler.