Der Burgenländische Infrastrukturlandesrat Heinrich Dorner sowie der Niederösterreichische Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko ließen sich die Gelegenheit nicht entgehen und haben sich am 4. Dezember auf der Strecke Wiener Neudorf - Baden in Niederösterreich bzw. am 5. Dezember Bruck an der Leitha - Neusiedl im Burgenland selbst ein Bild von dem modernen 12-Meter-Elektrobus gemacht.
Der öffentliche Personennahverkehr steht vor einem Wandel, dabei ist das Thema Elektromobilität in aller Munde. VOR als größter Mobilitätsverbund Österreichs sieht sich in der Verantwortung, an einer Mobilitätswende hin zur Reduktion in den Bereichen Lärm und Luftschadstoffemissionen mitzuarbeiten und prüft in diesem Zusammenhang intensiv den Einsatz von elektrisch betriebenen Fahrzeugen. Hierfür stellte das Unternehmen EvoBus Austria GmbH dem VOR zu Probezwecken einen für den Linienbetrieb konzipierten eCitaro zur Verfügung.
Bei der gemeinsamen Testfahrt mit dem Elektrobus eCitaro überzeugten sich Infrastrukturlandesrat Heinrich Dorner sowie Thomas Bohrn und Wolfgang Schroll, Geschäftsführer des VOR, auf der Strecke zwischen dem Bahnhof Bruck an der Leitha, Parndorf Ort und Neusiedl Hauptplatz von den Vorteilen eines emissionsfreien, geräuscharmen, CO2-frei und damit umweltfreundlichen Mobilitätsangebotes. Einen Tag zuvor ist Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko in der Regionen Baden gemeinsam mit GemeindevertreterInnen und MobilitätsmanagerInnen der NÖ.Regional mit dem Elektrobus mitgefahren. Ziel der Testfahrten war es, wertvolle Erfahrungen in Hinblick auf Verlässlichkeit, Komfort und tatsächlicher Reichweite unter realistischen winterlichen Bedingungen im Linienbetrieb zu gewinnen.
Elektrobusse voll einsatzfähig
„Wir gehen mit innovativen Projekten neue Wege und übernehmen als größter Verkehrsverbund in Österreich Verantwortung. Mit derartigen E-Bussen können wir künftig den EU-Vorgaben in Bezug auf klimaneutrale Mobilität einen großen Schritt näherkommen. Bis 2025 sollen ja bis zu 45 % der ausgeschriebenen Regionalbusleistungen klimaneutral bedient werden“, umreißt Thomas Bohrn, Geschäftsführer des VOR, eine äußerst fordernde EU-Direktive.
„Um die Treibhausgasemissionen in den kommenden Jahren kräftig zu senken, wollen wir die Mobilität im Land klimafreundlicher gestalten. Der Öffentliche Verkehr soll weiter ausgebaut werden - dabei wollen wir auch den Einsatz alternativer Antriebssysteme forcieren. Zum einen wollen wir verstärkt Wasserstoffbusse im Burgenland einsetzen, aber auch E-Busse werden - wie ab nächstem Jahr beim City-Bus in Mattersburg - zum Einsatz kommen. Die Tests vom VOR mit dem Bus eCitaro geben dabei wichtige Inputs. Und im Individualverkehr wollen wir die Schaffung von Ladestruktur für Elektromobilität vorantreiben und die Zahl der Elektroautos im Land vervielfachen", so Infrastrukturlandesrat Dorner.
Auch Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko ist sich der Herausforderungen bewusst: „In Niederösterreich wollen wir gemeinsam mit unseren Bus-Partnern in die Attraktivierung moderner und umweltschonender Antriebstechnik nachhaltig investieren. Eine Umstellung von Dieselbussen zu alternativ betriebenen Fahrzeugen kann allerdings nicht von heute auf morgen umgesetzt werden. Mit den aktuellen Tests des VOR gelingt es uns aber bereits jetzt, erste Schritte in Richtung noch umweltfreundlicheren Öffentlichen Verkehr zu setzen“.
Elektrobusse voll einsatzfähig
ExpertInnen des VOR konnten das Fahrzeug in den letzten Wochen auf Herz und Nieren prüfen, das insbesondere in Punkto Fahrleistungen, Sicherheit und Komfort überzeugen konnte. Verbesserungsbedarf bei dieser Technologie im Allgemeinen sehen die VOR-ExpertInnen insbesondere in Punkto Reichweite: Eine volle Akkuladung bei dem getesteten 12m-Bus (88 Plätze) ermöglicht unter schlechten Bedingungen zumindest eine Reichweite von 100 Kilometern. Damit kann das Elektrofahrzeug zwar nicht mit der Reichweite moderner Dieselbusse mithalten und ist auch (noch) nicht ohne weiteres für jeden Einsatz im Regionalbusverkehr geeignet. Wie auch schon die aktuellen Dieselmodelle ist der Bus barrierefrei, klimatisiert und bietet jeden Fahrgastkomfort, mit dem auch herkömmliche Dieselbusse aufwarten können.
E-Bus-System im südlichen Weinviertel geplant
VOR plant, derartige Fahrzeuge bereits in den nächsten Jahren im südlichen Weinviertel im Echt-Betrieb einzusetzen. Derzeit werden die notwendigen europaweiten Ausschreibungen für dieses Projekt eingeleitet. In den nächsten Jahren sollen dort die zwei Regionalbuslinien 530 und 535 vollständig elektrisch und damit emissionsfrei, geräuscharm, CO2- und feinstaubfrei verkehren. „Voraussichtlich im Jahr 2022 werden wir damit österreichweit die ersten sein, die ein vollwertiges Regionalbussystem im elektrischen Betrieb umsetzen können“, so VOR-Geschäftsführer Wolfgang Schroll, der gleichzeitig auf die für derartige Projekte hohen Hürden verweist. So muss im südlichen Weinviertel noch eigens eine leistungsfähige Ladeinfrastruktur errichtet werden, bevor die Regionalbuslinien 530 und 535 in elektrischen Betrieb gehen können.
Öffi-FahrerInnen sind KlimaschützerInnen!
Unabhängig von Fragen des künftigen Einsatzes klimaneutraler Antriebstechnologien im öffentlichen Verkehr gilt für VOR, durch ein kundenfreundlich und gut geplantes Mobilitätsangebot in der österreichischen Ostregion den öffentlichen Verkehr weiter zu stärken. Bereits heute nutzen über eine Milliarde Fahrgäste jährlich die Öffis in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland. Damit sind diese Menschen nicht nur sicher und komfortabel unterwegs, sondern auch umwelt- und klimafreundlich.
Mitmachen beim täglichen Klimaschutz ist bereits heute einfach und komfortabel: Fahrgäste finden ihre persönlichen Öffi-Routen am besten im VOR AnachB Routenplaner unter routenplaner.vor.at bzw. über die kostenlose VOR AnachB App.